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Der Mangel an bezahlbaren Immobilienangeboten, höhere Kosten für gesetzliche Regulatorik, verändertes Kundenverhalten und das Drängen weiterer Anbieter in die traditionelle Bankenbranche waren in 2018 die Herausforderungen, denen sich die Sparda-Bank Baden-Württemberg stellen musste. Neben den Ergebnissen des Geschäftsjahres 2018 verkündete der Vorstand auf der Vertreterversammlung in der Stuttgarter Liederhalle (18.06) einige Neuerungen, wie die Gründung einer neuen Versicherungsgesellschaft und die Möglichkeit eines digitalen Baufinanzierungsprozess.
„Die aktuellen Bedingungen am Markt sind trotz unseres erfolgreichen Geschäftsjahres für alle Banken sehr herausfordernd“, berichtet Martin Hettich, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Baden-Württemberg, auf der Vertreterversammlung 2019. Tech-Giganten wie Google, Amazon und Apple, aber auch neue Startups wie N26 oder Revolut drücken in die traditionelle Banken- und Versicherungsbranche. Es sei davon auszugehen, dass solche Plattformen die Schnittstelle zum Kunden vermehrt besetzen wollen. Banken müssten daher entscheiden, ob sie künftig immer austauschbarere Sparda-, Anlage- oder Kreditproduzenten für andere sein, oder ob sie zusätzlich selbst zum Plattformbetreiber und Rundumversorger werden wollen. „Wir haben uns für Letzteres entschieden. Wir alle sind aktiv dabei, den Wandel und damit die Zukunft mitzugestalten“, so der Chef der größten Genossenschaftsbank in Baden-Württemberg.
Eine dieser Entwicklungen ist das Produkt „SpardaMyBaufi“. Die Plattform gibt sowohl Kunden als auch Mitarbeitern die Möglichkeit, den kompletten Baufinanzierungsprozess digital abzuwickeln.
Auch im Versicherungsgeschäft gibt es Neuerungen zu verkünden: Ab Juli diesen Jahres wird die Sparda-Bank Baden-Württemberg ihr Versicherungsgeschäft über die Sparda-Versicherungsservice GmbH abwickeln – eine 100prozentige-Tochter der Sparda-Bank Baden-Württemberg. Auf der dazugehörigen Plattform „meineVersicherungswelt“ kann der Kunde seine gesamten Versicherungsverträge online verwalten, Tarif- und Leistungsvergleiche erhalten und damit die kostengünstigste Lösung für sich aussuchen. „Wir greifen dabei auf einen Pool von über 300 Versicherungen zurück und finden mit einem eigenen Beraterteam im Auftrag des Kunden die passende Versicherung zum besten Preis für ihn heraus“, erklärt Hettich.
Die Zukunft aktiv mitgestalten
„Die Zeit ist im Wandel. Die Digitalisierung ist der kritische Erfolgsfaktor der Zukunft. Nur wer die digitale Entwicklung nicht nur aufgreift, sondern auch ertragswirksam in das Geschäftsmodell integriert, wird in Zukunft erfolgreich sein“, erklärt der gebürtige Freiburger und ergänzt: „Sicher ist: Der Kunde ist immer Ausgangs- und Mittelpunkt unserer Überlegungen. Ihn zu verstehen und damit noch besser zufrieden zu stellen, ist unser primäres Ziel – über alle Anknüpfungen oder Kanäle.“
Über 16.000 neue Girokunden hat die Sparda-Bank Baden-Württemberg im Jahr 2018 zu verzeichnen. Sowohl bei der Anzahl an Girokonten als auch bei der Kundenentwicklung sei die Genossenschaftsbank auf Wachstumskurs und konnte im Geschäftsjahr 2018 weitere Marktanteile hinzugewinnen. Als Grund für diese Entwicklung nannte der Sparda-Chef unter anderem das gebührenfreie Girokonto, das in der Branche mittlerweile ein Alleinstellungsmerkmal sei. „Das gebührenfreie Girokonto ist eine wichtige monetäre Förderung unserer Mitglieder“, so der Vorstandsvorsitzende der größten Sparda-Bank.
Im vergangenen Jahr konnte die Genossenschaftsbank die Anzahl der Haushalte mit Girokonten um netto 7.160 erhöhen, so dass sie nunmehr über 380.000 Haushalte mit einem Girokonto der Genossenschaftsbank betreut. Der Großteil der Girokonten (76,2 Prozent) seien dabei Gehalts- und damit Hauptbankverbindungen. Neben den Girokonten stieg auch die Anzahl der Kunden und Mitglieder. 708.821 Kunden (+ 4.300 Nettozuwachs) und 530.214 Mitglieder (+ 7.643 Nettozuwachs) hat die Sparda-Bank Baden-Württemberg im Jahr 2018 zu verzeichnen und ist damit weiterhin die mitgliederstärkste Genossenschaftsbank in Baden-Württemberg.
Einen Baum für jeden neuen Girokunden
Für jeden Gironeukunden hatte die Sparda-Bank Baden-Württemberg im Jahr 2018 einen Baum in heimischen Wäldern gepflanzt – als Zeichen der Dankbarkeit und „zur Förderung der Nachhaltigkeit und Lebensqualität in der Region, in der unsere Mitglieder leben“, so Martin Hettich. Der Förderauftrag werde bei der Genossenschaftsbank als fester Bestandteil der Geschäftspolitik umfassend gelebt – nicht nur durch die Baumpflanzaktion. So seien im Jahr 2018 durch die gebührenfreie Kontoführung, Konditionsvorteile bei Einlagen und Baufinanzierungen und die Rückerstattung von Kartengebühren in Summe 160 Euro an Vorteilen pro Mitglied generiert worden.
Neue Filialöffnungen
„Die Mitgliederförderung wird weiter im Mittelpunkt unserer gesamten Geschäftspolitik stehen. Dazu werden weitere Serviceverbesserungen und ausgewählte neue Filialstandorte beitragen“, führt Martin Hettich weiter aus. Im Dezember 2018 wurde bereits eine neue Filiale in Biberach eröffnet – mit über 300 Girokontoeröffnungen in den ersten Monaten. Geplant sei die Eröffnung einer weiteren Filiale in Schwäbisch Hall noch in 2019. Hierfür ist die Genossenschaftsbank gerade auf Standortsuche. „Mit den neuen Filialen schließen wir zwei wichtige Lücken in Baden-Württemberg, in denen wir als Sparda-Bank Baden-Württemberg noch nicht in der Fläche vertreten waren“, erklärt der Sparda-Chef. Aktuell unterhält die Sparda-Bank 38 Filialen und 52 SB-Banken in Baden-Württemberg.
Bilanz wieder auf Wachstumskurs
Die Bilanzsumme stieg 2018 auf 13,7 Milliarden Euro (+ 226 Millionen / 1,7 Prozent). Attraktive Anlagenprodukte der Sparda-Bank Baden-Württemberg überzeugten trotz der aktuellen Niedrigzinsphase. So macht das Kreditgeschäft 77,1 Prozent, das Einlagengeschäft 89,8 Prozent der Bilanzstruktur aus. Damit kann die Sparda-Bank Baden-Württemberg das Kreditgeschäft weiter über die Kundeneinlagen finanzieren.
„Wir freuen uns, wenn wir das Geld unserer Kunden zusätzlich noch gewinnbringend für sie vermehren können“, so der Vorstandsvorsitzende. Rund 30.000 Kunden hätten im Jahr 2018 bei der Sparda-Bank Baden-Württemberg über ihren Vermögensaufbau gesprochen. Es ergaben sich gemeinsam mit ihrem Partner union investment Fondslösungen in Höhe von 307,5 Millionen Euro.
Größter Baufinanzierer in der Region
Mit 7.911 Neuzusagen über ein Volumen von 1,7 Milliarden Euro und einem Kreditvolumen von 10,56 Milliarden Euro zählt die Sparda-Bank Baden-Württemberg zum größten Baufinanzierer für den privaten Wohnungsbau in Baden-Württemberg. Die Abschreibungen und Wertberichtigungen belaufen sich auf knapp 0,01 % des Bestandes, was eine sehr gute Risikosituation im Kundenkreditgeschäft darstellt.
Der Geschäftsertrag lag im vergangenen Jahr bei 205,7 Millionen Euro. Für 2018 ergibt sich ein Überschuss von 24,8 Millionen Euro. Die Dividende für Mitglieder bleibt mit 2,5% wie im Vorjahr stabil. Über den Gewinnsparverein kam im vergangenen Jahr eine Spendensumme von insgesamt 5,3 Millionen Euro zusammen. „Wir sehen die Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit im Kerngeschäft auch in Zukunft als unser Erfolgsgarant. Die enge Verbundenheit von Mitarbeitern, Mitgliedern und Kunden schafft ein Klima des Vertrauens, von dem nicht nur die große Sparda-Familie profitiert, sondern eben auch viele soziale Institutionen und Projekte in der Region“, beendet Martin Hettich den offiziellen Teil der Vertreterversammlung.
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