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Der US-amerikanische Posaunist Steve Turré wird mit der German Jazz Trophy 2023 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert sowie mit einer Statue des Stuttgarter Bildhauers Otto Hajek. Er wird verliehen von der Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg, der neuen musikzeitung sowie JazzZeitung.de
Stuttgart, 26. Januar 2023. Aus der Begründung der Jury: Steve Turré ist in vielen Stilen zu Hause: Er hat mit Ray Charles gespielt und ist durch die Schule von Art Blakeys „Jazz Messengers“ gegangen, er war Ensemblemitglied von Lester Bowies Projektband „Brass Fantasy“, Mitglied und Arrangeur bei Slide Hamptons „World of Trombones“ und hat mit vielen Größen des Jazz und der Latin Music gearbeitet. Mit zahlreichen eigenen Projekten und Bands ist der Posaunist längst aus dem Schatten dieser Überväter herausgetreten. Seit 1987 legt er beinahe im Jahresrhythmus ein neues Album unter seinem Namen vor. Besonders bemerkenswert dabei ist seine jüngste Band „Generations“ als eine Art gelebtes Mehrgenerationen-Jazzprojekt, mit dem Turré nicht nur Jazzgeschichte rekapituliert, sondern diese auch gemeinsam mit prominenten Musikern, aber auch Söhnen prominenter Musiker auf die Bühne bringt. Mit seinen langen, zum Zopf geflochtenen schwarzen Haaren, dem akkurat gestutzten gepflegten Kinnbart, mit seinem verschmitzten Lächeln, dem rätselhaften Blick und seinem großen roten Koffer, der die meiste Zeit ungeöffnet und geheimnisvoll auf der Bühne steht, erinnert Turré an einen Zauberer. Spätestens wenn er dann seinen Zauberkoffer mit den „Sea Shells“ öffnet, wird er zum personifizierten Klangmagier. Ssirus W. Pakzad schreibt: „An den Rändern der Ozeane klaubt der Posaunist Steve Turré seit Jahrzehnten Muscheln auf und wandelt sie in imposante Blasinstrumente um. Durch ein Latin- und Blues-gefärbtes Repertoire dringen die Muschelklänge direkt in die Seelen der Zuhörer vor.“
Kurzvita: Steve Turré, geboren am 12. September 1948 in Omaha, Nebraska, USA, ist ein amerikanischer Jazz-Musiker und spielt vor allem Posaune, daneben auch auf Schneckenhörnern. Seit 1968 spielte er sporadisch mit Rahsaan Roland Kirk und nahm 1970 in San Francisco mit der Latin-Rock-Gruppe „Santana“ auf. Nach einer Tour mit Ray Charles 1972 arbeitete er mit Woody Herman, um dann 1973 mit Art Blakeys Jazz Messengers nach New York zu gehen sowie mit dem Thad Jones/Mel Lewis Orchestra eine Europatournee zu bestreiten. Von 1974 bis 1976 machte Turré Aufnahmen mit Chico Hamilton, sowohl auf Posaune als auch elektrischer Gitarre. Damals begann er erstmals, mit Muscheln zu experimentieren. Turré komponierte und arrangierte für Max Roach, leitete sein eigenes Quartett und tourte mit dem Pianisten Cedar Walton. Von 1980 spielte er für fünf Jahre in Woody Shaws Quintett. Er konzertierte mit McCoy Tyner, Dexter Gordon, Slide Hampton, Poncho Sanchez, Hilton Ruiz und Tito Puente. Steve Turré spielte regelmäßig bei Lester Bowies „Brass Fantasy“ und trat 1987 Dizzy Gillespies „United Nations Orchestra“ bei.
Die Verleihung der German Jazz Trophy 2023 findet als Eröffnungsveranstaltung der jazzopen stuttgart 2023 im SpardaWelt Eventcenter am Donnerstag, 13. Juli, um 19:00 Uhr statt. Martin Hettich, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Kunst und Kultur, freut sich sehr, den preisgekrönten Posaunisten Turré im SpardaWelt Eventcenter begrüßen zu dürfen: „Steve Turré lebt Jazz und schafft es mit seiner Musik, dass auch wir Zuhörer dieses Lebensgefühl spüren und genießen dürfen. Das Publikum darf gespannt sein - auf seine innovative Interpretation des Jazz und auf die damit verbundene Lebensfreude.“
Über die German Jazz Trophy: Unter dem Motto „A Life for Jazz“ („Ein Leben für Jazz“) zeichnet die German Jazz Trophy seit 2001 jährlich Musiker*innen aus, die durch ihr Lebenswerk dem Jazz neue Impulse gegeben und seinen Stellenwert gefördert haben. Mittlerweile ist die German Jazz Trophy der einzige Preis in Deutschland – und einige der wenigen Jazz-Preise überhaupt - , der das Lebenswerk von Jazz-Künstlern würdigt. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird gemeinsam von der Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg, dem Magazin neue musikzeitung und dem Internetportal JazzZeitung.de vergeben und bildet immer den Auftakt der Stuttgarter jazzopen. Zur Jury gehören Markus Brock, Fernsehmoderator und Jazzliebhaber, Andreas Kolb, Chefredakteur der neuen musikzeitung, Jürgen Schlensog, Geschäftsführer der Eventagentur Opus, sowie Martin Hettich, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Baden-Württemberg eG. Preisträger*innen waren unter anderem bekannte Jazz-Musiker*innen wie Paul Kuhn, DeeDee Bridgewater, Klaus Doldinger, Carla Bley der Wolfgang Dauner.
Über die Stiftung Kunst und Kultur: Als eine von fünf Stiftungen der Sparda-Bank Baden-Württemberg fördert die Stiftung Kunst und Kultur die Bereiche Musik, Literatur, darstellende und bildende Kunst sowie kulturelle Einrichtungen und Veranstaltungen in Baden-Württemberg. Ziel der Stiftung ist die Pflege und der Erhalt von Kulturwerten. Über die Arbeit der Stiftung Kunst und Kultur möchte die Sparda-Bank die kulturelle Vielfalt in Baden-Württemberg stärken, die Begegnung mit Kunst und Künstlern fördern und die Kommunikation und Kooperation zwischen den Kulturtreibenden unterstützen. Der Schwerpunkt der Förderung liegt vor allem im Nachwuchsbereich.
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